Reiseblog Venetien

Otolfinas Reise nach Venedig (05/2024)

Juhu!! Ich kann es kaum glauben: Nach der Reise von meinem großen Bruder Otolf mit Connie und Tom nach Hamburgdarf ich (!) jetzt mit nach Venedig. Mit Regina und Michael. Die kenne ich zwar noch nicht, aber das wird schon werden … .

Wir fahren mit dem Zug, starten am Ostbahnhof. Ich will wissen, wie lange das dauert und ob es in Venedig auch Drachen gibt. Michael erklärt mir, dass es eigentlich überall auf der Welt Drachen gibt, man muss machmal nur sehr genau schauen, um sie zu entdecken. Aber in Venedig spielten sie schon immer eine sehr bedeutende Rolle, denn das uralte Bündnis der italienischen Stadt mit dem Volk der Drachen sichert die Macht Venedigs. An den Kriegsgaleeren befestigt, trugen die geflügelten Kreaturen zur Expansion des venezianischen Reiches auf den Meeren bei. Aber Kriegsgaleeren gibt es heute natürlich nicht mehr. Aber Drachen kann man durchaus auch heute noch z.B. an Hauswänden und Hausecken Venedigs entdecken, vorausgesetzt, man ist aufmerksam. Aber jetzt müssen wir erst einmal hinkommen, sagt Michael, und das wird bis zum frühen Abend dauern, schließlich müssen wir über den Brenner! … über den „Brenner“?? Was heißt das? Was ist das? Michael hat es nicht erklärt und ich traue mich nicht zu fragen. Der Brenner!! „Brenner“ nennt man niemanden ohne Grund! Bestimmt ist das ein großer feuerspeiender Drache!! Ich war also mächtig aufgeregt und hatte natürlich auch etwas Angst! Aber es stellte sich raus, dass der Brenner nur ein langweiliger Alpenpass ist. Trotzdem war die Zugfahrt schön. Ruhig und entspannend. Sehr zu empfehlen. Außerdem durfte ich am Fenster sitzen und hinaussehen.

Am Abend hatten wir ordentlich Hunger, also sind wir noch eine Kleinigkeit essen gegangen. Regina und Michael haben erst einmal zwei Gläser Wein und Wasser bestellt. Als die Getränke kamen, sagte Michael gleich zu mir: Weißt Du, das Wasser kannst du haben! Das brauchen wir glaube ich doch nicht. Prima, dachte ich. Geht gut los. 

Am nächsten Tag sind wir losgezogen, um die Stadt zu erkunden. Für mich war alles neu, aber Regina und Michael waren schon öfter hier. Es war tatsächlich so, wie sie gesagt hatten: Überall Straßen aus Wasser, auf denen sie mit großen und kleinen Booten hin- und hergefahren sind. Und überall Brücken, von denen aus man aufs Wasser sehen kann. Da hab’ ich gesagt: „Aber wenn es überall so viel Wasser gibt, dann müsste ich doch erst einmal herausfinden, ob Drachen auch schwimmen können!“ Michael hat nur gesagt: „Ich warne Dich!“ … naja, das habe ich mich dann doch nicht getraut. (Aber herausfinden müssen wir das trotzdem … !)


In der Stadt gibt es an diesem Tag wirklich spektakuläre Entdeckungen zu machen: 

Da gab es doch tatsächlich kleine Drachen aus Plüsch! Der grüne war besonders nett, mit dem habe ich mich sofort gut verstanden! Aber kaum waren wir ins Gespräch gekommen, blieben die ersten Passanten stehen und fragten, was der kleine rosa Drache kostet. Die meinten MICH! Und was das Schild da bedeuten würde … . Zeit zu gehen …, sagte Regina, … Otolfina kaufen. Geht’s noch!? Und weg waren wir.

Und dann haben wir tatsächlich einen Drachen an einer Hausecke entdeckt. An dem war zwar nicht viel dran, aber er sah trotzdem gruselig aus. Gut, dass der ziemlich weit weg bzw. hoch oben war.

Und dann kam die Hammerüberraschung: Entfernte Verwandtschaft !?! Offensichtlich keine Drachen, aber irgendwie auch nicht unähnlich … schade, dass eine Scheibe dazwischen war. Sei froh, meinte Michael, bei entfernter Verwandtschaft fragwürdiger Herkunft ist etwas Abstand oft nicht das schlechteste … !

Am nächsten Tag war es regnerisch, so dass uns beim Fischmarkt fast ein Regenschauer erwischt hätte. Aber wir haben es gerade noch rechtzeitig in eine kleine Bar geschafft, und erst einmal — ganz formvollendet — auf Marion’s Geburtstag und ihr Wohl anstoßen. Die entsprechenden Geburtstagsgrüße haben wir per WhatsApp übermittelt!

Am nächsten Tag war Biennale angesagt. Ich hab´ sogar ein eigenes Ticket bekommen! Biennale war zwar anstrengend, weil es zahlreiche Häuser — vielfach auch in der Stadt verteilt — gab, in denen sehr unterschiedliche Kunst ausgestellt wurde. Aber es war absolut lohnenswert. Gut, dass es in meiner Tasche wirklich bequem war. Aber es gab auch wirklich Aufregendes — also für mich — zu sehen:

Ein riesiger (!) Drachenkopf! Zum Glück war er friedlich, so dass ich für ein kleines Foto-Shooting kurz auf seiner Unterlippe Platz nehmen konnte. Aber unterhalten konnte man sich nicht mit ihm, wahrscheinlich hat mich der weder gesehen noch gehört. War ja auch schon etwas älter … !

Am nächste Tag ging es mit dem Vaporetto nach Torcello, einer kleinen grünen Insel, weit draußen in der Lagune Venedigs. Ein echter Geheimtipp, wenn man dem doch ziemlich touristischen Venedig entfliehen möchte. Hier ist es eher ruhig, bei schönem Wetter kann man gepflegte Gartenrestaurants genießen und … 

… man kann die älteste Kirche Venedigs besichtigen: La Basilika di Santa Maria Assunta. In dieser eindrucksvollen Kirche, die gerade aufwändig renoviert wird, war leider Fotografierverbot, aber vom begehbaren Glockenturm aus, hat man einen guten Überblick über das alte Anwesen und darüber hinaus einen tollen Blick über die kleine Insel. 

Am nächsten Tag wieder Regen. Perfekt für ein sehr umfassende Ausstellung der Bilder von Helmut Newton. Ein Muss für jeden Fotoliebhaber! Wirklich empfehlenswert.

Am nächsten Tag heißt es Abschied nehmen. Leider! Eine tolle Stadt! Immer wieder! Und zurück geht es wieder mit der Bahn. Über den Brenner, aber dieses mal habe ich keine Angst, hihi!

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